Den Kauf von fünf Elektro-Bussen durch die städtische In-der-City-Bus GmbH (ICB) fördert das Land Hessen. Am 6. September 2017 übergab der hessische Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Tarek Al-Wazir, den Förderbescheid über 760.800 Euro an den Frankfurter Oberbürgermeister.
Die Zuwendung ist zweckgebunden für die Beschaffung von fünf batterieelektrischen Bussen und den Aufbau der für ihren Betrieb notwendigen Ladeinfrastruktur. Für beides ist eine Laufzeit von mindestens acht Jahren vorgesehen.
Tarek Al-Wazir sagt:
„Wenn wir für die Menschen in den Innenstädten eine Entlastung von Abgasen und Lärm erreichen wollen, dann führt kein Weg an der Elektromobilität vorbei. Mit seinen festen Routen und seiner hohen Fahrleistung ist der innerstädtische Busverkehr dafür optimal geeignet – allerdings ist die Anschaffung von Elektrobussen noch mit deutlichen Mehrkosten verbunden, auch fehlt häufig die notwendige Ladeinfrastruktur. Um die hessischen ÖPNV-Betriebe hier zu unterstützen, stellen wir mit dem neuen Förderprogramm jährlich fünf Millionen Euro zur Verfügung – wir sind damit das erste Bundesland mit einem eigenen Förderprogramm für Elektrobusse. Ich freue mich, hier in Frankfurt den zweiten Bescheid übergeben zu können, und hoffe, dass wir viele weitere kommunale Verkehrsbetriebe für den Einstieg in die E-Mobilität gewinnen können.“
Das gemeinsam mit der lokalen Nahverkehrsgesellschaft traffiQ initiierte Vorhaben der ICB sowie die Förderung durch das Land begrüßt Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt:
„E-Mobilität gibt es in Frankfurt mit der Straßenbahn seit mehr als 130 Jahren. Aber die Beschaffung von fünf Batteriebussen ist der endlich notwendige Einstieg in Elektromobilität und in alternative Antriebstechnologien im städtischen Busverkehr. Die Förderung eröffnet die Chance, durch den Einsatz dieser Fahrzeuge, zunächst auf einer bestimmten Linie, die lokalen Emissionen des innerstädtischen Verkehrs in Frankfurt am Main zu verringern.“
Linie 75 fährt ab Dezember 2018 ohne Abgase
Der Oberbürgermeister bezieht sich auf die Bus-Linie 75, die mit der Beschaffung der fünf neuen Busse vollstädnig elektrifiziert werden soll. Gemeinsam mit der ICB, der Mainova, Fraport und der VGF hatte traffiQ eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die günstige Einsatzbedingungen für Elektrobusse in Frankfurt am Main ermittelte. Untersucht wurden fünf Linien (32, 33, 35, 62 und 75), wobei sich die Linie 75 im Westend als am besten geeignet herausstellte.
Die neuen Busse sollen mit einer Batteriekapazität von 300 kWh ausgestattet sein, was einer Reichweite von 150 Kilometern pro Tag entspricht. Für den Einsatz auf der Linie 75 genügt das, so dass über Nacht im Betriebshof die Busbatterien wieder aufgeladen werden können.
Mit rund 500.000 Euro ist ein batteriebetriebener Linienbus derzeit etwa doppelt so teuer wie ein Dieselbus. Unter Berücksichtigung der Landesförderung kommen für das Projekt insgesamt etwa 146.000 Euro an zusätzlichen jährlichen Betriebskosten hinzu, die von der Stadt zu tragen sein werden.
Verkehrsdezernet Klaus Oesterling findet:
„Gut angelegtes Geld für eine zukunftsträchtige Investition in eine gesteigerte Lebensqualität für die Frankfurter Bürgerinnen und Bürger.“
Die Bus-Linie 75 verbindet die Bockenheimer Warte mit dem Botanischen Garten, dem Uni Campus Westend und dem Palmengarten. Während der Vorlesungszeit kommen bis zu fünf Busse zum Einsatz. In den Semesterferien ist es nur einer, so dass die Elektro-Busse dann auch auf anderen Linien erprobt werden können.
Bestellte Brennstoffzellen-Busse kommen auch im Jahr 2018
Auch die gemeinsam mit der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) und ESWE Verkehr im Projekt „H2Bus Rhein-Main – emissionsfreier Nahverkehr in der Metropolregion“ bestellten Brennstoffzellen-Busse werden im Jahr 2018 ausgeliefert. Sie werden ebenfalls emissionsfrei betrieben und mit komplexer Elektrotechnologie ausgestallt sein. Für beide Technologien wird besonders qualifiziertes Personal benötigt. Die noch zu installierenden technischen Einrichtungen im Busbetriebshof der ICB werden sich die zwei unterschiedlichen Elektrobuskonzepte teilen.
Verkehrsdezernet Klaus Oesterling ist überzeugt:
„Damit kann Frankfurt wertvolle Erfahrungen mit zwei unterschiedlichen Elektrobuskonzepten sammeln, mit der die Stadt sich auf den Weg in die Zukunft eines emissionsfreien Nahverkehrs begibt.“