Wie Hessen Mobil mitteilt, ist seit dem Nachmittag das Brückenbauwerk der L3027 (Wiesbadener Straße), das im Bahnhof Niedernhausen über die Bahngleise führt, komplett gesperrt. Der Bahnverkehr auf den Strecken von Limburg nach Frankfurt und Wiesbaden ist komplett eingestellt.
Wie Hessen Mobil weiter mitteilt, wurde im Zuge von regelmäßigen Vermessungsarbeiten die Schiefstellung eines weiteren Pfeilers festgestellt. Nach einer ersten Einschätzung geht die Schiefstellung über das zulässige Maß hinaus. Dadurch ist das Rollenlager, das Verbindungselement zwischen Unterbau und Brücke, abrollgefährdet.
Die Ursache der Schiefstellung und die Reststandsicherheit sind derzeit nicht bekannt.
„Ein Knicken der Stütze kann plötzlich und ohne Ankündigung erfolgen. Bei Versagen der Stütze kann es sein, dass die Brücke einstürzt. Hier ist Gefahr in Verzug. Die Sperrung aller unterführten Gleise ist die unumgängliche Folge. Die oberste Priorität gilt bei all unserem Handeln der Sicherheit der Menschen.“
Heiko Durth, Hessen Mobil Vizepräsident
Die Brücke ist bereits seit September wegen eines ersten schiefen Pfeilers für den Straßenverkehr gesperrt.
S-Bahn- und Regionalverkehr unterbrochen
Die Sperrung des Brückenbauwerks hat Auswirkungen auf den S-Bahn- und Regionalverkehr. Betroffen sind die S-Bahn-Linie S2 sowie die Regionalzug-Linien RE20, RB21 und RB22.
Die S-Bahnen der S2 aus Richtung Dietzenbach enden in Eppstein und fahren von dort wieder zurück. Die Regionalzüge aus Limburg (RE20, RB22) enden in Bad Camburg und fahren von dort wieder zurück. Aus Richtung Frankfurt entfallen die Regionalzüge. Zwischen Eppstein, Niedernhausen und Bad Camburg wurde ein Notverkehr mit Bussen eingerichtet.
Die Regionalbahnen der RB21 verkehren nur zwischen Wiesbaden Hauptbahnhof und Wiesbaden-Igstadt. Zwischen Wiesbaden-Igstadt, Niedernhausen und Idstein ist ebenfalls ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.
Über die Dauer der Störung ist derzeit noch nichts bekannt. Die Deutsche Bahn weißt auf mögliche Gleisänderungen hin und bittet die Fahrgäste ihre Reiseverbindungen noch einmal kurz der Fahrtantritt zu prüfen. Es ist durchaus möglich, dass sich die Sperrung über einen längeren Zeitraum hinziehen wird.