Die ersten Wagen der bestellten 45 neuen Straßenbahnen und der 22 neuen U-Bahn-Mittelwagen sollten eigentlich schon längst durch Frankfurts Straßen rollen. Doch dann kam Corona und die Auslieferung verzögerte sich um mehrere Monate.
Die gute Nachricht vorweg: Inzwischen sind die Fahrzeuge im Bau. Die schlechte Nachricht: Einen genauen Termin lässt die heutige Pressemitteilung aus dem Verkehrsdezernat offen.
Dabei werden die neuen Fahrzeuge von Verkehrsdezernent Klaus Oesterling sehnlichst erwartet. Auch wenn die Nachfrage im öffentlichen Nahverkehr derzeit zurückgegangen ist, benötigt die Stadt die Fahrzeuge dringend, um den Fahrgästen mehr Raum zu bieten. Für die Zukunftfähigkeit des ÖPNV seien sie darüber hinaus ein starkes Signal, erklärt der Verkehrsdezernent. Außerdem habe man versprochen, die sieben reaktivierten, nicht barrierefreien Pt-Wagen, die derzeit hauptsächlich auf den Linien 15 und 17 eingesetzt werden, so schnell wie möglich durch die neuen, barrierefreien T-Wagen zu ersetzen.
Die aktuelle Situation bedeutet auch für den VGF-Geschäftsführer Michael Rüffer Neuland. Die Produktion der Fahrzeuge begleiten normalerweise Teams der VGF im Herstellerwerk und mit in den Zulieferbetrieben. In Zeiten der weltweiten Corona-Pandemie verläuft die Kommunikation stattdessen in erster Linie auf dem elektronischen Weg. Für alle eine neue Situation.
An der Produktion der T-Wagen im spanischen Barcelona seien beispielsweise Zulieferbetriebe aus mehr als 15 Nationen beteiligt, darunter China und England. Rüffer erläutert, dass Projektgespräche und Werksabnahmen nun durchgängig über Videokonferenzen erfolgen, um die Projekte auch in der Pandemie weiter voran zu treiben.
Allerdings haben laut Rüffer die coronabedingten Terminverzögerungen auch einen Vorteil mit sich gebracht. Der Hersteller Bombardier ist zwischenzeitlich von Alstom übernommen worden. Nun werden beide Frankfurter Projekte von einem Hersteller, nämlich Alstom, ausgeliefert.