+++ In der Nacht 4./5. April 2024 von ca. 21:30 Uhr bis ca. 3:30 Uhr massive Beeinträchtigungen auf den S-Bahn-Linien S2, S8 und S9 wegen kurzfristigen Bauarbeiten. Informationen im Internet unter www.bahn.de oder im DB Navigator. +++
+++ Die Gewerkschaft ver.di hat Fahrerinnen und Fahrer der U- und Straßenbahnen in Frankfurt am Mittwoch, 12. Februar 2025, zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. +++ Es ist damit zu rechnen, dass von Betriebsbeginn an alle U-Bahn- und Straßenbahn-Linien vom Streik betroffen sind. S-Bahnen, Regionalzüge sowie Busse verkehren planmäßig und können viele gute Alternativen bieten. Besonders im Busverkehr ist mit einer höheren Nachfrage zu rechnen. Informationen vor Fahrtantritt im Internet unter www.rmv-frankfurt.de. +++

Der Countdown für die Generalsanierung der Riedbahn läuft

Die Vorbereitungen für die Arbeiten zwischen Frankfurt und Mannheim laufen auf Hochtouren. Nach der Generalprobe im Januar wurde das Verkehrskonzept weiterentwickelt.

Die Deutsche Bahn (DB) startet in gut eineinhalb Monaten mit der Generalsanierung der Riedbahn. Ab Mitte Juli erledigt die DB alle geplanten Maßnahmen der kommenden Jahre in einer fünfmonatigen Bauphase. Beim Riedbahnteam sowie bei den beauftragten Baufirmen laufen die Planungen für Baustelle, Verkehrskonzept, Personal und Logistik auf Hochtouren. Auch Erfahrungen aus der Generalprobe im Januar fließen mit ein.

Für eine weitere Optimierung des Ersatzangebots hat die DB die Wünsche von Kunden, Gemeinden, Aufgabenträgern, Zweckverbänden, Ländern und Eisenbahnen berücksichtigt. So wurden die Fahrzeiten der Ersatzbusse angepasst oder beschleunigt sowie Linien durch zusätzliche Haltpunkte ergänzt. Den Fahrgästen steht zudem eine Flotte aus 150 neuen barrierefreien Bussen zur Verfügung. Die DB gewährleistet mit dem weiterentwickelten Verkehrskonzept, dass Reisende zwischen Mannheim und Frankfurt während der Generalsanierung von Strecke, Bahnhöfen und Technik bestmöglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln mobil bleiben und Waren weiter an ihre Ziele gelangen.

Sämtliche Änderungen im Personenverkehr während der Riedbahnsanierung sind in den Fahrplan eingearbeitet und sind bereits jetzt in den elektronischen Auskunftsmedien der DB wie www.bahn.de oder in der App DB Navigator abrufbar. Ergänzend informiert die DB Reisende und Anwohner über Memokarten, Plakate und Aushänge in den Bahnhöfen oder per Post. Das DB-Infomobil ist für einen persönlichen Austausch von Ende Juni bis Anfang Juli in den Gemeinden entlang der Strecke vor Ort.

Stand der Bauvorbereitungen

In den vergangenen Monaten hat die DB für einen pünktlichen Anlauf der Generalsanierung gemeinsam mit den beauftragten Baufirmen Spezialmaschinen, Technik und Fachkräfte organisiert. Auch das benötigte Material ist bestellt und zum Baustart verfügbar, heißt es in einer Pressemitteilung der DB vom 13. Mai 2024.

Um die Riedbahn von Grund auf zu erneuern sind unter anderem 300.000 Tonnen Schotter, 200.000 Schwellen, 117 Kilometer Gleise und 150 Weichen erforderlich. Mit der Produktion der Weichen ist das Weichenwerk der DB in Witten betraut, wo bereits mit Hochdruck gearbeitet wird. Zudem hat die DB wie in Gernsheim temporäre Lagerflächen eingerichtet, um die Baustoffe möglichst nah an der Strecke bereitzustellen.

Wichtige vorbereitende Arbeiten, die keinen Einfluss auf den Bahnverkehr haben, erledigen die Bauteams parallel. Dazu gehört, dass Schaltschränke sowie Daten- und Stromkabel für die neue elektronische Stellwerkstechnik neben der Strecke installiert und verlegt werden. Auch die Erstellung der Bauablaufpläne liegt auf der Zielgeraden. Zudem erstellen die Baufirmen mit der DB bis zum Start der Generalsanierung hunderte Ausführungsplanungen.

Damit während der Arbeiten auf der Riedbahn die Züge des Personen- und Güterverkehrs verlässlich über die Umleitungsstrecken fahren können, hat die DB auch in die dortige Infrastruktur investiert. Die Bauteams haben zwischen Februar und Mai vor allem Gleise und Weichen auf der Main-Neckar-, Alsenz- und Ludwigsbahn instandgesetzt und die Strecken technisch für zusätzliche Verkehre ausgerüstet. Die DB erweitert seit Mitte Mai noch drei Tunnel auf der Alsenzbahn und elektrifiziert die Nibelungenbahn bis Juni im Abschnitt zwischen Hofheim und Bürstadt.

Optimiertes Ersatzkonzept

150 purpurfarbene barrierefreie DB-Busse ersetzen Nahverkehrszüge

Die DB setzt während der Generalsanierung der Riedbahn für die betroffenen Regionalzüge und S-Bahnen ausschließlich 150 eigene barrierefreie Überland- und Gelenkbusse mit Autobahnzulassung ein. Die gut erkennbaren purpurfarbenen Fahrzeuge verfügen WLAN und USB-Ladebuchsen, komfortable Sitze mit verstellbaren Armlehnen und Sicherheitsgurte.

Enger Bus-Takt mit Anknüpfung zum Bahnverkehr, zusätzliche Verbesserungen durch schnellere Verbindungen und verlängerte Linien

Das Ersatzangebot besteht aus insgesamt zwölf Bus-Linien und knüpft möglichst oft Verbindungen zum bestehenden Regional- und S-Bahn-Verkehr sowie zu städtischen Verkehrsangeboten, um den Reisenden einen engen Takt anzubieten. Die Busse fahren mindestens alle fünf bis 15 Minuten, was in der Summe rund 1.000 Busfahrten pro Tag entspricht. Sollte bei hohem Reisendenaufkommen die Kapazität eine Fahrzeugs erschöpft sein, können Fahrgäste in kurzer Zeit in den nächsten Bus einsteigen. Je nach Tageszeit muss für die Fahrt mit den Ersatzbussen deutlich mehr Zeit als mit dem Zug eingeplant werden.

Liniennetzplan Ersatzverkehr Riedbahn. Grafik: © Deutsche Bahn AG

Die Fahrgäste können während der Riedbahnsanierung wählen, ob sie Busse nutzen, die an allen üblichen Bahnhalten stoppen oder mit Expressbussen fahren, die im Halbstundentakt schnell zwischen Riedstadt-Goddelau und dem Frankfurter Hauptbahnhof unterwegs sind. Zwischen Riedstadt-Goddelau und Mannheim wird für die Fahrgäste zudem eine Linie beschleunigt.

In Frankfurt fahren die Busse bis zum Frankfurter Hauptbahnhof sowie zu den S-Bahn-Stationen „Niederrad“ und „Gateway Gardens“ am Flughafen. Dort ist der Umstieg zum Frankfurter Flughafen und in die Verkehrsangebote in die Frankfurter Innenstadt möglich.

In Mannheim enden die Busse in den Hauptverkehrzeiten an der Station „Mannheim-Luzenberg“. Von dort ist die Weiterfahrt mit öffenlichen Verkehrsmitteln wie der Straßenbahn möglich. Nachts und an Sonntagen verkehren die Busse bis zum Mannheimer Hauptbahnhof.

Hinzu kommen Bus-Linien, die als Querverbindungen von Riedstadt-Goddelau und Gernsheim nach Darmstadt fahren, wo ebenfalls der Umstieg auf den bestehenden Regionalzugverkehr möglich ist. Zudem verbindet eine weitere Bus-Linie die Stationen Zeppelinheim, Walldorf und Mörfelden und bindet diese an den Bahnhof Langen an, wo Verbindung zum Regionalverkehr und zur S-Bahn besteht.

Anpassungen nach Genralprobe im Januar im Detail

  • Beschleunigung Bus Q1 zwischen Riedstadt-Goddelau und Bürstadt (ca. 10 Minuten schneller) 
  • Optimierung einzelner Streckenabschnitte, z.B. Darmstadt – Bensheim, bis zu 7 Minuten kürzere Fahrzeit 
  • Bus S9E von Groß Rohrheim bis Mannheim wird durch Verlängerung von Bus Q1 (Darmstadt – Mannheim) ersetzt 
  • Verlängerung Bus Q1 nach Mannheim (vorher: bis Riedstadt-Goddelau) 
  • Verlängerung Bus Q2 (Frankfurt – Walldorf – Langen) nach Frankfurt Hauptbahnhof (statt Neu-Isenburg) 

Zusätzliche Sitzplätze im Nahverkehr auf den Umleitungsstrecken

Um Platz für umgeleitete Züge auf den benachbarten Strecken zu machen, müssen teilweise auch zwischen Frankfurt und Heidelberg (Main-Neckar-Bahn) sowie auf der Strecke zwischen Mainz, Worms und Ludwigshafen/Mannheim (Ludwigsbahn) Regionalzüge durch Busse ersetzt und Takte ausgedünnt werden. Um dies auszugleichen kommen sowohl auf Main-Neckar-Bahn als auch auf der Ludwigsbahn während der Generalsanierung Regionalzüge mit bis zu 800 Sitzplätzen je Zugfahrt zum Einsatz.

Liniennetzplan Schienenpersonennahverkehr zwischen Frankfurt am Main und Mannheim. Grafik: © Deutsche Bahn AG

Diese Regionalzüge fahren auf der Main-Neckar-Bahn im Halbstundentakt von/nach Frankfurt abwechselnd bis/ab Mannheim bzw. Heidelberg. Hinzu kommt ein Bus-Pendelverkehr, der halbstündlich abwechselnd zwischen Darmstadt und Bensheim bzw. zwischen Bensheim und Ladenburg fährt, damit auch die Zwischenhalte an der Bergstraße angefahren werden. Zusätzlich sind zwischen dem Mannheimer Hauptbahnhof und Bensheim in der Hauptverkehrszeit Verstärkerzüge der S-Bahn-Linie S6 unterwegs. Die Halte in „Weinheim-Lützelsachsen“ und „Weinheim-Sulzbach“ fahren Busse an.

Auf der Ludwigsbahn fahren die stündlichen Regionalzüge als „StadtExpress“ (SE) zwischen Frankfurt, Mainz und Mannheim. Als zweite stündliche Linie ist die S-Bahn zwischen Mannheim, Worms und Wiesbaden unterwegs. Sie stellt den Anschluss Richtung Hofheim, Bürstadt und Bensheim (RB63) sicher und verbindet die Ersatzverkehre der Riedbahn zusätzlich mit Mannheim.

Zwischen Darmstadt und Wiesbaden sowie Bensheim und Worms bringen Querverbindungen weitere Fahrtmöglichkeiten. Die Regionalzug-Linie RB75 wird während der Genralsanierung von Darmstadt entweder über Mainz-Kastel nach Wiesbaden oder über den Mainzer Hauptbahnhof nach Bingen geführt.

Fernverkehr: Umleitungen über alternative Routen und Ersatzverkehr (IC-Bus) zwischen Frankfurt-Flughafen und Mannheim

Die Fernverkehrszüge werden zum großen Teil über die parallel zur Riedbahn verlaufenden Strecken Mainz – Worms – Ludwigshafen/Mannheim (Ludwigsbahn) und Frankfurt – Darmstadt – Heidelberg (Main-Neckar-Bahn) umgeleitet. Damit möglichst viele Züge auf den alternativen Routen mit gleicher Geschwindigkeit verkehren können, müssen ICE- und IC-Züge außerdem etwas langsamer fahren, weshalb sich die Reisezeit um etwa 30 Minuten verlängert.

Liniennetzplan Umleitungen im Fernverkehr. Grafik: © Deutsche Bahn AG

Trotz der begrenzten Kapazität auf den Umleitungsstrecken, kann die DB noch rund zwei Drittel des üblichen Angebots fahren. Zum Einsatz kommen die längsten Züge mit der größtmöglichen Sitzkapazität. Zudem enden einige Züge in Frankfurt oder Mannheim. Der Frankfurter Flughafen ist weiterhin mit einem Umstieg in „Frankfurt Hauptbahnhof“ oder „Mainz Hauptbahnhof“ erreichbar. Ergänzend setzt die DB zwischen dem Frankfurter Flughafen und Mannheim für eine direkte Verbindung halbstündlich Ersatzbusse (IC-Bus) ein, die mit Fernverkehrsfahrschenen nutzbar sind.

(Titelbild: © Deutsche Bahn AG / Georg Wagner)

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