Am 15. Dezember 2024 ist Fahrplanwechsel. Klar ist jetzt, der Ende Januar eingeführte Stabilisierungsfahrplan bleibt bestehen. Das kündigte die Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft traffiQ in einer Vorschau auf den Fahrplanwechsel an. Sie begründet dies mit weiterhin dem anhaltenden Fachkräftmangel, mit dem die Frankfurter Verkehrsunternehmen wie in der gesamten Republik zu kämpfen haben. Die vor einem Jahr gehegte Hoffnung, schon im Sommer 2024 zu einem regulären Fahrplan zurückzukehren, hat sich bekanntlich nicht erfüllt.
Die Nahverkehrsgesellschaft sieht sich aufgrund der unverändert stark angespannten Personalsituation gezwungen, den Stabilisierungsfahrplan bis zum Fahrplanwechsel im kommenden Jahr fortzuschreiben. Zudem verschärfen aktuell die Lieferverzögerungen und Qualitätsmängel bei neu angeschafften Fahrzeugen weiter. So sah sich die VGF gezwungen, Anfang November alle Straßenbahnwagen des neuen Typs „T“ aus dem Betrieb zu nehmen.
Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert erklärt, dass es oberstes Ziel bleibe, die Mobilitätswende in Frankfurt voranzutreiben. Die derzeit bestehenden Herausforderungen müssen bewältigt werden. Hierbei habe für ihn die Unterstützung der Verkehrsunternehmen höchste Priorität. Am deutlichen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs führe jedoch kein Weg vorbei.
Laut traffiQ wird das bisherige Angebot bei Straßenbahnen und Bussen bestehen bleiben bzw. an einzelnen Stellen verbessert. Bei den U-Bahnen nimmt die Nahverkehrsgesellschaft jetzt Änderungen vor, die sich bei der Einführung des Stabilisierungsfahrplans so kurzfristig nicht realisieren ließen. Ziel soll eine fairere Verteilung der Einschränkungen für die Fahrgäste sein.
Daher wird ein Teil der Einschränkungen auf den U-Bahn-Linien U5, U6 und U9 zurückgenommen, während auf den U-Bahn-Linien U2, U4 und U8 die Takte reduziert werden. Gleichzeitig sollen viele Züge mit zusätzlichen Wagen verstärkt werden, so dass das Platzangebot insgesamt nahezu gleich bleibt. Zudem werde auf eine gute Vertaktung mit den anschließenden Bus-Linien, besonders in den Abendstunden, geachtet.
Konkret heißt das:
- In den Hauptverkehrszeiten werden die Takte auf den Linien U2 und U8 gestreckt. Die U2 fährt zukünftig nur noch im 10- statt 5/10-Minuten-Takt, die U8 nur noch im 15- statt 10-Minuten-Takt. Dafür sollen alle Züge beider Linien in den Hauptverkehrszeiten in voller Länge, also mit vier Wagen, verkehren.
- Auf der Linie U4 wird der Takt in der Hauptverkehrszeit von 5- auf 7/8-Minuten-Takt und in der Normalverkehrszeit von 7/8- auf 10-Minuten-Takt gestreckt. Dafür wird die Linie U5 in der Hauptverkehrszeit am Nachmittag von 10- auf 7/8-Minuten-Takt verbessert. Damit können beide Linien auf dem gemeinsamen Streckenabschnitt zwischen Konstablerwache und Hauptbahnhof wieder im gleichen Takt verkehren und den Fahrgästen ein regelmäßiges Fahrtangebot anbieten.
- Auf der Linie U9 wird das Angebot samstags deutlich verbessert. Sie verkehrt tagsüber wieder im 15-Minuten-Takt. Derzeit ist sie nur halbstündlich unterwegs.
- Ebenfalls zurückgenommen wird sonntags die Reduzierung des Angebots auf der Linie U6. Sie verkehrt fortan wieder alle zehn statt derzeit 20 Minuten.
Den Verkehrsunternhemen wird mit der Verlängerung des Stabilisierungsfahrplans mehr Zeit gegeben, auf die schwierige Situation sowohl beim Fahrpersonal als auch bei den Fahrzeugen zu reagieren. Laut traffiQ habe sich im ersten Halbjahr beim Fahrpersonal gezeigt, dass sie keinen Sprint hinlegen können, sondern sich auf einem Marathon-Lauf befinden, um den Folgen von weiterhin hohem Krankenstand, verkürzten Arbeitszeiten und altersbedingten Personalabgängen entgegenzuwirken. Das wird nicht leichter dadurch, dass die Verkehrsbranche bundesweit vor den gleichen Herausforderungen steht. Die Anstrengungen der Branche, geeigneten Nachwuchs und Fachkräfte in Deutschland, Europa und weitweit zu finden, sind immens.
KNUT fährt durch die Nacht, Linie 64 umsteigefrei vom Westhafen nach Ginnheim
Zum Fahrplanwechsel ist die markanteste Neuerung, dass das On Demand-Angebot KNUT im Frankfurter Norden mit einem neuen Konzept über den Pilotzeitraum hinaus fortgesetzt wird. In den tiefsten Nachtstunden, wenn nur wenige Fahrgäste unterwegs, wird KNUT als komfortable und abgasfreie Alternative für einige Bus-Linien einspringen.
Darüber hinaus entstehen durch die Verknüpfung der Bus-Linien 33 und 64 neue Verbindungen zwischen Westhafen, Hauptbahnhof, Alte Oper, Uni Campus Westend und Ginnheim. Deutlich verbessert wird das Angebot der Bus-Linie 52 zwischen der Friedrich-Ebert-Siedlung im Gallus und Griesheim.
Über alle Änderungen zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2024 will traffiQ in der Woche davor ausführlich informieren.