Die Hessische Landesbahn (HLB) hat im Februar bei einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag für das Teilnetz Wetterau West-Ost für weitere zehn Jahre erhalten. Start des neuen Verkehrsvertrag ist zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2022.
Mit der Neuausschreibung stellt der RMV die Weichen für eine moderne Fahrzeugflotte und ein stetig wachsendes Fahrplanangebot. Die Fahrgäste kommen ab 2022 in den Genuss von fabrikneuen Fahrzeugen mit kostenlosem WLAN, was vom RMV auf immer mehr Regionalzugstrecken angeboten wird. Für die HLB ist der Auftrag ein wichtiger Meilienstein, weil sie sich im Wettbewerb um die Leistungen, die sie bereits seit vielen Jahren erbringt, behaupten konnte.
Das Teilnetz Wetterau West-Ost umfasst die Regionalzug-Linien RB46 (Gießen – Gelnhausen), RB47 (Wölfersheim-Södel – Friedberg – Frankfurt) und RB48 (Nidda – Friedberg – Frankfurt) sowie die optionalen Erweiterungen im Fall der Reaktivierung der Hortlofftalbahn (Verlängerung der RB47 von Wölfersheim-Södel bis Hungen) und der Lumdatalbahn.
Moderne Fahrzeuge
Zum Einsatz werden 30 fabrikneue Fahrzeuge des Typs Coradia Lint 41 von Alstom kommen. Sie sind großzügig und hell eingerichtet, behindertengerecht ausgestattet und erfüllen die neuste Abgasnorm Stage V. Außerdem verfügen sie über zwei Mehrzweckbereiche für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder sowie über eine barrierefrei ausgestattete Universaltoilette. Neben kostenlosem WLAN stehen Steckdosen am Platz bereit. Über Bildschirme mit Echtzeitdatenanzeige erfolgt die Fahrgastinformation, welche auch die nächsten Anschlüsse umfasst.
Alle Fahrten werden von mindestens einem zweiteiligen Triebwagen mit 120 Sitzplätzen erbracht. Im Schüler- und Berufsverkehr verkehren die Züge entsprechend der höheren Nachfrage auch in Mehrfachtraktion. Um einen bequemen Einstieg auch an Bahnsteigen zu ermöglichen, bei denen eine Stufe zum Fahrzeug besteht, verfügen die Fahrzeuge an jeder Tür über einen automatischen Schiebetritt.
Hohe Standards für Fahrpersonal
Die Entlohnung des Fahrpersonals zur Sicherung des Qualitätsstandards und der Attraktivtät des Lok- und Busführerberufs ist dem RMV wichtig. Deshalb verpflichtet sich der Gewinner der Ausschreibung, seine Beschäftigten sowie seine Unterauftragsnehmer auf Grundlage des Hessischen Vergabe- und Tariftreuegesetzes zu entlohnen.
Geplante Fahrtenausweitung
Die Deutsche Bahn plant während der Vertragslaufzeit, die Stellwerkstechnik an den Strecken schrittweise zu modernisieren. Dadurch werden auch größere Fahrplanerweiterungen möglich, wie zum Beispiel zusätzliche Züge in den Verkehrsspitzenzeiten. Diese Ausweitungen sind bereits im Verkehrsvertrag berücksichtigt. Der Vertrag sieht zudem optional zusätzliche Fahrten für den Fall vor, dass die Horlofftalbahn zwischen Wölfersheim-Södel und Hungen sowie die Lumdatalbahn zwischen Lollar und Rabenau-Londorf reaktiviert werden.