Ein Oberleitungsschaden im Bereich der Station „Heddernheim“ hat am Montagnachmittag den U-Bahn-Betrieb auf den Linien U1, U2, U3, U8 und U9 massiv behindert. Das Material der Oberleitung hatte sich in Folge der anhaltenden Hitze ausgedehnt, so dass auf dem Abschnitt kurz vor der Station „Heddernheim“ die Fahrdrahtanlage ihre mechanische Spannung verloren hatte.
Die nicht mehr optimal gespannte Oberleitung hatte um kurz nach 16:00 Uhr ein stadtauswärts fahrender Zug der Linie U1 beschädigt. Eine nachfolgende U8 war anschließend in die durchhängende Oberleitung gefahren und sich dabei die Stromabnehmer von den Wagen gerissen. Dadurch kam der U-Bahn-Betrieb auf der sogenannte A-Strecke zum Erliegen. Die auf der Strecke liegengebliebenen U-Bahnen wurden von der Feuerwehr evakuiert. Alle Fahrgäste hatten die Bahnen bis gegen 17:30 Uhr unversehrt verlassen. Der mit den beschädigten Stromabnehmern liegengebliebene Zug wurde mit dem „Rüstwagen Schiene“ in den Betriebshof Heddernheim geschleppt.
Bis zum Ende der Reparturarbeiten in der Nacht zum Dienstag wurde der U-Bahn-Betrieb unterbrochen. Die U-Bahnen pendelten im südlichen Bereich zwischen den Stationen „Südbahnhof“ und „Hügelstraße“. In den nördlichen Streckenabschnitten wurden die U-Bahnen umgeleitet. So verkehrte die U1 von Ginnheim kommend ab der Station „Heddernheimer Landstraße“ über Niederursel und Riedberg nach Nieder-Eschbach, die U2 endete von Bad Homburg-Gonzenheim kommend an der Station „Riedwiese/Metronviertel“ und die Linien U3 und U8 wurden von Oberursel bzw. vom Riedberg kommend ab der Station „Wiesenau“ über das Nordwestzentrum nach Ginnheim umgeleitet. Die Linie U9 wurde eingestellt. Zwischen den Stationen „Hügelstraße“ und „Heddernheimer Landstraße“ richtete die VGF einen Schienenersatzverkehr mit Taxen ein.
Die durchhängende Oberleitung war um 0:15 Uhr repariert. Nach Zuschaltung des Fahrstroms und einer Probefahrt wurde der U-Bahn-Betrieb bis zum Betriebsschluss wieder aufgenommen.
Die anhaltende Hitze und damit die Belastung des Materials ist nach Angaben des Oberleitungsbaus der VGF ungewöhnlich. Zurzeit werde das gesamte Netz geprüft, um den Fahrdraht eventuell nach zu justieren und ähnliche Vorfälle zu vermeiden.