Ende März erwarten die Nutzer der RMV-10-Minuten-Garantie mehrere Neuerungen. Zum einen ist die Antragsstellung über das Smartphone möglich. Zum anderen wird die Anzahl der Anträge pro Tag beschränkt und die Gesamterstattungssumme zur Eindämmung von Missbrauch gedeckelt.
Die Beantragung der 10-Minuten-Garantie macht der RMV zum Monatsende komfortabler. Ab dem 31. März 2019 können Fahrgäste ihren Erstattungsantrag nicht nur vom heimischen PC, sondern auch von unterwegs über das Smartphone stellen. Voraussetzung für den Antrag ist, dass die verspätete Fahrt abgeschlossen ist.
Für den RMV ist dies ein wichtiger Schritt bei der Weiterentwicklung der RMV-10-Minuten-Garantie. Mit nur wenigen Klicks soll die Beantragung perspektivisch über das Kundenportal meinRMV möglich sein. Wie der RMV weiter mitteilt, arbeitet der Verbund mit seinen Partnern an alternativen Auszahlungsformen. Derzeit müssen Fahrgäste die Ersattungsbeträge unter Vorlage der Fahrkatre in einer RMV-Vertriebsstelle abholen.
Neue Regeln gegen Missbrauch
Um gegen den zunehmenden Missbrauch vorzugehen, treten zum 31. März auch neue Regeln in Kraft. Die maximale Anzahl der 10-Minuten-Garantie-Anträge begrenzt der RMV auf drei Fahrten pro Tag. Dies gilt auch bei Fällen höherer Gewalt, wie etwa Unwetter und Streiks. Künftig werden maximal ein Drittel des Gesamtpreises einer Zeitkarte über die 10-Minuten-Garantie erstattet. Von der Deckelung der Erstattungssumme ausgenommen sind Einzel- und Tageskarten.
„Die 10-Minuten-Garantie ist eine freiwillige Kundengarantie, mit der wir weit über die gesetzlichen Fahrgastrechte im Eisenbahnverkehr hinausgehen. In den vergangenen Monaten kam es leider immer wieder vor, dass einige wenige unsere großzügigen Regelungen missbrauchen und sich Erstattungen erschleichen, die ihnen nicht zustehen. Um unseren ehrlichen Fahrgästen weiterhin die 10-Minuten-Garantie anbieten zu können, führen wir neue Regeln ein.“
Prof. Knut Ringat, RMV-Geschäftsführer
Betrugsversuche mit zehn und mehr Fahrten am Tag
Bei den meisten Betrugsversuchen beantragten Kunden Erstattungen für Fahrten, die sie nicht angetreten haben. In besonders dreisten Fällen wurden Anträge für mehrere Fahrten gestellt, die zur gleichen Zeit an verschiedenen Orten stattfanden. So kommen teilweise von einer Person Anträge für zehn oder mehr Fahrten für einen Tag zusammen. Der Rekord liegt laut RMV bei mehr als 40 gestellten Anträgen.
Diesem betrügerischen Verhalten schiebt der RMV mit der Begrenzung auf drei erstattungsfähige Fahrten pro Tag einen Riegel vor. Dass durch diese Regel berechtigte Ansprüche beeinträchtigt werden, hält der RMV für unwahrscheinlich. 95 Prozent aller Nutzer der RMV-10-Minuten-Garantie stellen Anträge für weniger als drei Fahrten an einem Tag.
Bisher 1,5 Millionen Anträge
Der RMV bietet die 10-Minuten-Garantie seit Juni 2017 an. Sie ist eine freiwillige Leistung des RMV und deutschlandweit für einen Verkehrsverbund vergleichbarerer Größe, Verkehrsbelastung und regionaler Vielfältigkeit ein einmaliges Angebot. Ab zehn Minuten Verspätung am Ziel, auch wenn ein Umstieg nicht geklappt hat, gibt es je nach Fahrkartenart den Fahrpreis vollständig oder anteilig zurück.
Die Anträge für die RMV-10-Minuten-Garantie können online innerhalb von sieben Tagen nach einer ausgefallenen oder verspäteten Fahrt gestellt werden. Nach erfolgter Bearbeitung gibt es das Geld unter Vorlage der Originalfahrkarten an ausgewählten RMV-Mobilitätszentralen und an RMV-Vertriebsstellen. Die Garantiefälle können bei Bedarf bis zu drei Monate gesammelt werden und in Summe vor Ort ausbezahlt werden. Bis Ende Februar 2019 wurden seit Einführung der Garantie rund 1,5 Millionen Anträge im Wert von rund 3,6 Millionen Euro gestellt