Ein wichtiges und zukunftweisendes Thema in einer Großstadt wie Frankfurt ist der klimafreundliche Transport von Waren. Am Montag demonstierte die VGF im Betriebshof Gutleut und in der Wendeschleife am Messeturm, wie ein solcher Transport unter Einbeziehung der Straßenbahn möglich sein kann.
Im Laufe des Sommers 2018 haben die Stadt Frankfurt am Main, die House of Logitics & Mobililty GmbH (HOLM), die Frankfurt University of Applied Sciences (UAS), die IHK Frankfurt am Main, das Klima-Bündnis und die VGF das Konzept für den Piloten entwickelt. Teil des Pilotprojekts sind Mikrodepots und Logistikboxen-Trailer (Fahrradanhänger), mittels derer die Weiterverteilung der Pakete nach dem Abladen aus der Straßenbahn erfolgt. Für Letzteres stammt die Idee von Klaus Grund und Herbert Riemann, die hierfür im November 2017 eine Fördersumme des Energiereferats der Stadt Frankfurt am Main im Rahmen des „Ideenwettbewerb Klimaschutz“ erhielten. Als Versanddienstleiter ist die Hermes Germany GmbH Teil des Pilotprojekts.
Umweltdezernentin Rosemarie Heilig freut sich:
„Ideen wie diese braucht unsere Stadt für eine bessere Luft und den Klimaschutz. Ich bin begeistert, wie alle Partner für eine umweltfreundlichere Logistik an einem Strang ziehen.“
Verkehrsdezernent Klaus Oesterling sagt:
„Wenn wir auf diese Weise dazu beitragen können, Frankfurts Straßen zu entlasten, haben wir gemeinsam einen wichtigen Schritt hin zu einer verbesserten Verkehrssituation in der Stadt getan.“
Ein größerer Probebetrieb ist nach weiteren Abstimmungen zwischen den Partnern im Herbst diesen Jahres vorgesehen. Die angelieferten Pakete befördern die Bahnen in der Pilotphase in verkehrsarmen Zeiten. Ein Umbau der Fahrzeuge für dieses Projekt ist nach Angaben der VGF nicht erforderlich. Es wurden jedoch geeigente Vorkehrungen für die Sicherungen der Mikrodepots in den Straßenbahnen getroffen.
VGF-Geschäftsführer Michael Rüffer erläutert den Einsatz der VGF:
„Mobilität in all ihren Ausprägungen ist ein Zukunftsthema. Deshalb ist es uns als VGF wichtig, gemeinsam mit unseren Partnern innovative Projekte wie dieses voranzutreiben.“
Ein erheblicher Zeitgewinn und eine höhere Arbeitsproduktivität, also ökonomischer Nutzen, ergibt sich durch Aufteilung der Transportstrecken in kurze Abschnitte, die mit Fahrrädern zugelegt werden, und lange Abschnitte, auf denen die Logistiktram genutzt wird. Im Vergleich zum Transport mit dem Kraftfahrzeug ist das Fahrrad auf kurzen Strecken in der Stadt genauso überlegen wie die Tram auf langen Strecken. In der Summe ergibt sich ein klares Plus für die Kombination aus beiden.
Ansgar Roese von der Frankfurter Wirtschaftsförderung erläutert:
„Mit der Kombination aus Gütertram auf dem Schienennetz der Stadt zur Bündelung und E-Fahrrädern für die Feinverteilung der Waren und Pakete lässt sich eine nahezu emissionsfreie Citylogistik realisieren.“
Wichtige Bausteine für die Umsetzung des Gesamtprojekts klimafreundliche Innenstadtlogistik werden die Erkenntnisse aus diesen Versuchen sein.