Die Deutsche Bahn (DB) macht mit Rekordinvestitionen und einem neuen Arbeitsprogramm die Schieneninfrastruktur in Deutschland wieder fit. In diesem Jahr fließen rund 12,7 Milliarden Euro von DB, Bund und Ländern in die Eisenbahninfrastruktur. Die höchste Summe, die jemals innerhalb eines Jahres für Modernisierung, Instandhaltung sowie Neu- und Ausbau des Schienennetzes und attraktivere Bahnhöfe vorgesehen ist.
1,39 Milliarden Euro für hessisches Schienennetz und Bahnhöfe
2021 stehen für die hessische Eisenbahn-Infrastruktur rund 1,39 Milliarden Euro zu Verfügung. Mit der Rekordsumme packt die DB in diesem Jahr 140 Kilometer Gleise, über 170 Weichen und 14 Eisenbahnbrücken an. Außerdem modernisiert das Unternehmen 60 Haltepunkte und Bahnhöfe in Hessen, darunter die B-Ebene des Frankfurter Hauptbahnhofs, die komplett umgestaltet wird. Von den Investionen profitieren aber auch mittlere und kleine Stationen wie der Hanauer Hauptbahnhof oder die Stationen in Borken, Riedstadt-Goddelau und Schlüchtern.
Um alle Projekte umsetzen zu können, stockt die DB ihr Personal weiter auf. In Hessen verstärken 350 Ingenieure sowie 130 Instandhalter die Reihen.
Durch bessere Planung und zusätzliche Bauinfrastruktur sollen die Auswirkungen der Investionen auf die Fahrgäste noch geringer werden. Schon heute sind die Störungen im Netz auf dem niedrigsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. Dabei sind eine vorausschauende Instandhaltung der wichtigste Grund, mit der Fehler frühzeitig erkannt und behoben werden.
Ausgewählte Projekte im Detail
Mit großen Schritten geht die Modernisierung des Frankfurter Hauptbahnhofs 2021 voran. Das Untergeschoss, die sogenannte B-Ebene, wird bis 2024 vollständig umgebaut. Zukünftig profitieren Reisende von einer deutlich offeneren und helleren Gestaltung sowie von einem neuen Einkaufs- und Gatronomiekonzept. Bisherige Zugänge werden dafür reduziert und bislang freistehende Stütze in die Geschäftsfläche integriert.
Eine wichtige Schienenverbindung ist der Homburger Damm zwischen der Mainzer Landstraße und der Nordseite des Frankfurter Hauptbahnhofs. Die bislang eingleisige Strecke wird von Zügen in beiden Richtungen befahren, wodurch es immer wieder zur Wartezeiten kommt, da ein- und ausfahrende Züge sich gegenseitig passieren lassen. Um diesen Engpass aufzulösen sowie flüssiger und pünktlicher fahren zu können, erhält der Homburger Damm seit 2017 auf eine Länge von 800 Metern ein zusätzliches Streckengleis. Die Bauarbeiten sollen Ende 2021 abgeschlossen werden.
Rund 23 Kilometer der bestehenden Strecke werden im Projekt „Ausbaustrecke Hanau – Gelnhausen“ viergleisig ausgebaut und mit moderner Leit- und Sicherungstechnik ausgestattet. In Gelnhausen wird dafür das vorhandene Stellwerk durch ein elektronisches Stellwerk ersetzt. Dafür errichtet die DB neue Haupt- und Vorsignale und baut Zugsicherungstechnik am Gleis ein.
Erneuert wird auch das Kreuzungsbauwerk in Hanau. Die im Gleisdreieck liegende Bahnbrücke aus dem Jahr 1912 wird Anfang April abgebrochen. Danach werden die Widerlager errichtet und die aus zwei Stahltrögen bestehende neue 22 Meter lange Brücke eingehoben. Im Anschluss werden Schotter, Schwellen, Schienen sowie Leit- und Sicherungstechnik wieder montiert.