Die gute Nachricht vorweg: Die Finanzierung erlaubt grundsätzlich das bisherige Fahrtenangebot zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 komplett fortzuführen und auf einzelnen Linien sogar auszuweiten. Aber – und das ist die schlechte Nachricht – wegen Überlastung der Schieneninfrastruktur müssen im Schienenverkehr auf gleich mehreren Strecken Fahrten oder Halte entfallen oder die Abfahrtszeiten geändert werden.
Änderungen wegen Überlastung im regionalen Schienenverkehr
Weil mehr ICE-Züge der Deutschen Bahn (DB) ab Fahrplanwechsel unterwegs sind und diesen von DB InfraGO als Eigentümerin des Schienennetzes Vorrang gewährt wird, entfallen einzelne Regionalzug-Linien und -halte. Ab 14. Dezember 2025 entfällt deshalb der RE5 zwischen Frankfurt und Fulda komplett. Zudem entfallen die Halte in „Mörfelden“ und „Mannheim-Waldhof“ auf dem RE70 und in „Offenbach Hauptbahnhof“ auf dem RE85. Die RB53 führt künftig nach „Flieden“ und nicht mehr nach „Schlüchtern“.
Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) betont, dass all diese Änderungen nicht seinen Planungen entsprechen, sondern Folge der Überlastung des Schienenverkehrs im Rhein-Main-Gebiet sind.
Mehr Platz und Fahrten im Regionalverkehr zwischen Mittelhessen und Frankfurt
Zum Fahrplanwechsel reduziert die DB zwischen Kassel, Marburg, Gießen und Frankfurt die Zahl der ICE-Fahrten deutlich. Bei mehreren Fahrten des parallel verlaufenden RE98 werden zwischen Stadtallendorf und Frankfurt mehr Platz angeboten. Zudem ist der Mittelhessen-Express (RB40/41) alle zwei Stunden einmal zusätzlich zwischen Gießen und Frankfurt unterwegs.
Weiter sehr hohes Baugeschehen im Schienenverkehr
An vielen Stellen im RMV-Gebiet beeinträchtigen aktuell kurz- und langfristige Baumaßnahmen die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit der Regionalzüge und S-Bahnen. Und auch im Jahr 2026 zeichnet sich durch DB InfraGO ein intensives Baugeschehen ab.
Die Vollsperrung der rechten Rheinstrecke zwischen Wiesbaden, Rüdesheim und Koblenz ist vom 10. Juli bis 11. Dezember 2026 die größte Maßnahme. Die dort entfallende RB10 wird durch verschiedene Ersatzbus-Linien ersetzt. Außerdem wird der Start der geplanten Express-Linie RE19 zwischen Frankfurt und Koblenz wegen der Bauarbeiten, aber auch aufgrund der verspäteten Lieferung der Fahrzeuge an die Betreiberin VIAS, erst nach Wiedereröffnung der Strecke erfolgen.
Über die Route Siegen – Wetzlar – Friedberg – Hanau werden während der Vollsperrung der rechten Rheinstrecke zahlreiche Güterzüge umgeleitet. Bei den dort verkehrenden Nahverkehrslinien wird es deshalb zu Einschränkungen kommen. Der RMV setzt sich dafür ein, dass möglichst wenige Regionalzüge in dieser Zeit entfallen und die Anzahl der Abfahrten auch an kleineren Stationen in dieser Zeit attraktiv bleibt.
Fahrgäste der RB16 zwischen Friedberg und Friedrichsdorf profitieren nach Inbetriebnahme des derzeit in Bau befindlichen Ausbaus des Bahnhofs Rodheim von besseren Anschlüssen. Diese Bauarbeiten dauern noch bis Ende Februar an, wie DB InfraGO kürzlich mitteilte.

