Du bist hier: ÖPNV online Frankfurt am Main › Aktuelles › Baustellen-Vorschau 2023: Hier arbeitet die VGF an der Infrastruktur von U-Bahn und Straßenbahn
Auch im Jahr 2023 wird die VGF umfangreiche Arbeiten ausführen, um einerseits das U-Bahn- und Straßenbahn-Netz instand zu halten und andererseits das System durch Innovationen zu modernisieren, seine Kapazität auszubauen und es zukunftsfähig zu machen.
Schwerpunkt sind in diesem Jahr verschiedene Arbeiten im Stadtbahntunnel B, die in den Sommerferien vom 22. Juli bis 4. September 2023 den Betrieb der U-Bahn-Linien U4 und U5 beeinträchtigen werden. Hier werden erste Arbeiten zur Umrüstung der Strecke auf das neue „Digital Train Control-System“ (DTC) der VGF ausgeführt.
Der zweite Schwerpunkt liegt auf der baulichen Vorbereitung für den Einsatz der 40 Meter langen Straßenbahnen des Typs „T“ von Mitte 2024 an. Sie sollen zunächst auf der Straßenbahn-Linie 11 eingesetzt werden, weshalb vorzugsweise entlang der zwischen Höchst und Fechenheim verkehrenden Linie mehrere Haltestellen angepasst werden.
Die VGF investiert außerdem weiterhin in die Barrierefreiheit und treibt die Umwandlung konventioneller Streckenabschnitte in Rasengleise voran.
In der Branche werden Systeme wie das „Digital Train Control System Frankfurt“, also digitale Zugsicherungen, als „Communication Based Train Control“ – kurz CBTC – bezeichnet. Das gesamte VGF-Netz – zunächst alle U-Bahn-, dann alle Straßenbahn-Linien – soll bis 2031 auf eine digitale Zugsicherung umgerüstet werden. Den Anfang macht die Stadtbahnstrecke B mit den Linien U4 und U5 inklusive der Verlängerung ins Europaviertel, die nach derzeitigem Plan 2025 mit DTC-Zugsicherung in Betrieb gehen soll.
Hinter CBTC verbirgt sich ein komplexes System von digitalen Signalen und Meldungen, die Fahrzeuge und Strecke permanent miteinander in Echtzeit austauschen. Diese funkbasierte, bidirektionale Datenkommunikation zwischen Zug und Infrastruktur machen verschiedene Komponenten auf der Strecke und in den Fahrzeugen möglich, bei der Fahrweg-Informationen über Funksystem auf die Züge übertragen werden.
Diese Form der Datenübertragung ermöglicht den Verzicht auf die bisher üblichen Signale, was Instandhaltungskosten reduziert. Mit der digitalen Zugsicherung kann die VGF darüber hinaus die Leistungsfähigkeit der Strecken insbesondere in den Tunneln erhöhen.
Das ist mit Blick auf die Ausweitung des Angebots der zentrale Aspekt der Modernisierung. Mehr Züge und kürzere Takte sind die Basis einer Mobilitätswende inklusive Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel. Ein CBTC-System ermöglicht das Fahren im sogenannten „wandernden Raumabstand“, wodurch die Züge im Bremswegabstand statt wie derzeit in Blockabschnitten fahren. Damit werden kürze Zugfolgen möglich. So kann die VGF beispielsweise auf der Stadtbahnstrecke A, wo die Linien U1, U2, U3 und U8 verkehren, die Kapazität ohne teuren, zeitraubenden und auf in vielen Fällen Widerstände treffenden Aus- oder Neubau um bis 25 Prozent steigern.
Nicht nur für mehr Züge auf Strecke, sondern auch für größere Taktgenauigkeit und -verlässlichkeit sorgt die moderne und leistungsfähige Zugsicherungstechnik. Ermöglicht werden energieeffizienteres Fahren mit möglichen Einsparungen von bis zu 20 Prozent und einen verbesserten Passagierkomfort durch sanfteres Beschleunigen und Bremsen. Das verringert außerdem den Verschleiß an Fahrzeugen und Schienen.
Ein weiterer Schwerpunkt in diesem Jahr ist die Ertüchtigung der Haltestellen entlang der Linie für den Einsatz von 40 Meter langen Straßenbahnen des Typs „T“. In Frankfurt sind 30 Meter lange Straßenbahn bislang der Standard und die Infrastruktur mit ihren Haltestellen und Bahnsteigen ist entsprechend ausgebaut.
Die ersten langen Fahrzeuge sollen im Laufe der zweiten Jahreshälfte geliefert werden. Ihr Einsatz ist auf der stark frequentierten zwischen Höchst und Fechenheim fahrenden Linie 11 vorgesehen.
Erste Arbeiten wurde Ende Februar an der Endhaltestelle „Schießhüttenstraße“ in Fechenheim abgeschlossen. Mitte März folgen Arbeiten an der Haltestelle „Börneplatz“ in der Innenstadt.
Von Bedeutung sind ebenfalls die Fortsetzung der Arbeiten an der U-Bahn-Station „Römerstadt“. Mit dem Einbau von zwei Aufzügen, der im vierten Quartal beginnt, wird die vorletzte Station im U-Bahn-Netz barrierefrei.
Weiter geht auch die Umwandlung von Schottergleisen in Rasenabschnitte. Im Jahr 2023 wird beispielsweise der Streckenabschnitt der U6 zwischen Hausen und Industriehof entsprechend umgebaut.
Für 2023 stehen eine Reihe kleinerer und größerer Projekte auf der Vorhabenliste, die auch Betriebsunterbrechungen und damit Einschränkungen für Fahrgäste mit sich bringen. Verhindern lässt sich das nicht, wenn Gleise und andere Einrichtungen des U-Bahn-Netzes mit einer Betriebsstreckenlänge von 64,85 Kilometern und des Straßenbahn-Netzes mit 68,67 Kilometern jederzeit in vollem Umfang einsatzbereit sein sollen.
Stand: 03.03.2023 (Letzte Aktualisierung: 09.03.2023)
Stand: 03.03.2023
Auch in diesem Jahr erneuert die VGF eine Reihe von Fahrtreppen in den unterirdischen Stationen. Auf dem Programm stehen die Erneuerung von vier Fahrtreppen in der Station „Konstablerwache“, jeweils drei Fahrtreppen in den Stationen „Bockenheimer Warte“ und „Hauptwache“ sowie zwei Fahrtreppen in der Station „Leipziger Straße“.